Start verpennt aber Moral bewiesen

Sidewinders Affoltern a.A. - IHC Freienbach 5:4

 

Was wäre das bloss für ein Fest geworden, wenn wir den Ausgleich tatsächlich erzielt hätten! 15 Minuten vor Schluss lagen wir mit 0:5 zurück - am Schluss musste Affoltern dankbar sein, die 3 Punkte überhaupt ins Trockene gebracht zu haben.

Was war passiert? Wir haben uns zu viel vorgenommen. Nach einer bisher brillianten Cupquali mit nur einer Niederlage nach Verlängerung in 6 Spielen, wollten wir auch den letzten Gegner, die Sidewinders aus Affoltern a.A. bezwingen. Anstatt uns jedoch auf unsere Stärken zu besinnen und die richtigen Chancen abzuwarten, rannten wir von Beginn weg blind nach vorne. Der Gegner zeigte sich ob unserer Naivität sehr dankbar und beschränkte sich aufs Kontern; sehr erfolgreich, wie sich schnell zeigen sollte!

Nach 7 Minuten führten die Zürcher mit 3:0! Keiner von uns wusste richtig, wie ihm geschah. Auf der Bank schüttelten wir nur die Köpfe. Wie kann man nur so leichtfertig in ein Spiel gehen? Bisher waren immer wir das Team, das gleich am Anfang den Tarif durchgegeben hatte. Nun aber verfielen wir in uralte Muster, jeder wollte zu schnell zu viel, vergass dabei aber sein Positionsspiel und seine primären Aufgaben voll und ganz.

Wir mussten reagieren. So konnte es ja nicht weitergehen! An den bisherigen Resultaten zu urteilen, konnten die Sidewinders so stark nicht sein. Wir versuchten darum in erster Linie unsere defensiven Aufgaben wieder richtig zu machen. Das gelang uns nicht schlecht. Vielleicht nahm Affoltern auch den Fuss vom Gas, Fakt war, dass der Gegner in der Folge zu deutlich weniger Möglichkeiten kam als in diesen schwarzen ersten Minuten.

Gegen vorne ging allerdings auch weiter lange nichts. Dann setzte Oli mit einem Schuss an die Latte ein Zeichen. Mehr aber lag nicht drin. Ohne zu reüssieren gingen wir in die Garderobe.

Der Fahrplan für die zweite Hälfte war so was von klar: wir mussten irgendwie für mehr Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen: Schiessen und Abpraller provozieren - das Rezept könnte so einfach sein! Doch wieder erwischten wir einen Kaltstart. Bucher hatte seinen Mann nicht, Dani konnte den Puck nicht unter Kontrolle bringen; die Pleiten reihten sich an Pech und Pannen und die Sidewinders netzten zum 4. Mal ein!

Unsere aufkeimenden Hoffnungen waren sogleich wieder geknickt. Wie konnte das nur passieren? Auch egal! Auf jeden Fall waren wir in der Folge wieder ein wenig von der Rolle, nur, die Zürcher konnten ihre Vorteile nicht in Zählbares ummünzen. Naja, immerhin bis zur 35 Minute: dann traf Ligatopskorer Berchtold zum 0:5! Und jetzt war definitiv Zeit für ein Timeout. Der Übervater zog all seine Register, stellte um (was nur passiert, wenn alles den Bach runter geht) und sprach uns mit erster Mine ins Gewissen. Bucher und Sele tauschten die Positionen, wir spielten faktisch nur noch mit 2 Linien.

Und? Es zeigte sofort Wirkung! Ob es am Timeout lag, oder ob der Herr Chef allen ein Wässerchen in die Trinkflasche gegeben hatte - wir wissen es nicht! Aber fortan spielte nur noch ein Team: der IHC Freienbach. Bucher gewann das Bully zum Wiederanspiel, Soli lancierte Oli der solo durchbrechen konnte und in gewohnter Manier backhand sehenswert verwertete. Ein toller Treffer, der so alleine aber nichts nützte. Wir mussten ihn bestätigen. Und das taten wir! Und wie: 5 Minuten später traf der grosse Rückkehrer Bisig im Powerplay zum 2:5 und plötzlich war der Glaube zurück! Plötzlich voller Selbstvertrauen dribbelte Kormännen in seinem nächsten Einsatz alles aus, was sich ihm entgegen stellte (was auch den Goalie miteinschliesst!). Und siehe da, wir lagen nur noch mit 3:5 im Rückstand!

Nun begann Affoltern ganz offensichtlich nervös zu werden. Jetzt gelang ihnen nichts mehr - uns dagegen alles. Bucher setzte den Puck leider nur an den Pfosten. Gleichzeit rann uns die Zeit davon. Als Sele nach vorne stürmte und den Anschlusstreffer realisierte, waren lediglich noch 42 Sekunden zu spielen. Natürlich verliess Ivan jetzt den Kasten. 15 Sekunden vor Schluss fassten die Zürcher noch eine Strafe. An Dramatik war die Schlussphase nicht zu überbieten. Mit 5 gegen 3 rannten wir nochmals an: Bully links in der Offensivzone. Ein letzter Schuss, der Goalie pariert. Leider nein. Spiel vorbei. Keine Punkte. Selber Schuld.

Das Fazit mag hart sein. Aber wir dürfen auch stolz sein. Die Moral, die wir in der letzten Viertelstunde an den Tag gelegt haben, war sensationell. Fast hätten wir das 0:5 noch aufgeholt. Letztendlich müssen wir uns aber für eine völlig verpennte erste Hälfte selber an der Nase nehmen! In 2 Wochen ist Revanche. Schauen wir zu, dass wir's dann besser machen!

 

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Cafi Holzofe, Wollerau