Wir sind mindestens Zweiter!

IHC Freienbach - HC Sidewinders Affoltern a.A. 5:2


Es ging eigentlich um alles oder nichts: Gewinnt der IHC Freienbach diesen letzten Match, darf er später stolz und erhobenen Hauptes auf einen äusserst erfolgreichen Cupwinter zurückblicken. Geht er aber als Verlierer vom Feld, ist der starke Qualibeginn schnell vergessen. Nebst diesem moralischen Aspekt galt es zudem den nackten Tatsachen ins Auge zu blicken: während uns der Sieg eine weitere Woche vom Leaderthron träumen lässt und mindestens den 2. Schlussrang sichert, stehen wir im Falle einer Niederlage lediglich auf Rang 3 (von 5 Teams), was nicht schlecht aber auch nicht mehr ganz so toll ist. Ganz zu schweigen von der damit schlechteren Ausgangslage fürs Playoff im kommenden Jahr.

Die Marschrichtung war somit klar. Wir wollten diesen Sieg unbedingt! Und wir wollten uns bei den Sidewinders für die ärgerliche Niederlage von vorletzter Woche revanchieren, als wir uns lange auf der Nase herumtanzen liessen und zwischenzeitlich gar mit 0:5 zurücklagen. So nicht noch einmal, meine Herren! Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Nach genau 6 Minuten lagen wir bereits mit 0:2 zurück. Zuerst vertändelte die zweite Linie hinten die Scheibe, was zum unnötigen 0:1 führte, und kurz darauf zeigte Berchtold dem dritten Block, warum er Ligatopskorer ist und keiner von uns. Wieder waren wir früh im Spiel arg in Rücklage – nun hiess es Ruhe bewahren und die einfachen Dinge richtig machen. Die Scheibe darf auch einfach mal weggeschlagen werden. Aber auf keinen Fall durften wir mit 0:3 in Rückstand geraten.

Die erste von unzähligen 2-Minuten-Strafen kam uns da gerade recht: „Jetzt den Anschlusstreffer realisieren und schon sind wir wieder dran!“, dachte sich jeder auf der Bank als unsere erste Powerplayformation das Feld betrat. Die Scheibe lief gut, der Abschluss wurde aber zu wenig energisch gesucht. So wurde gewechselt und kaum war die zweite Linie auf dem Feld wurde Kormann so offensichtlich von den Beinen geholt, sodass noch ein zweiter Zürcher auf die Strafbank musste. Und diese doppelte Überzahl liessen wir uns nicht nehmen: Kormann kämpfte sich rechts durch und spielte die Scheibe zum freien Bucher, der bloss einzuschieben brauchte! Das Goal war da!

Es sollte ein wichtiges Tor sein. Sofort war der Glaube an uns selber zurück und wir besinnten uns wieder unserer Stärken. Einfach spielen, aber auf jeden Fall das Viereck behalten! Dann kann eigentlich fast nichts schief gehen. Das haben wir gegen technisch versierte Mannschaften (Linth III) gesehen, wozu der HC Sidewinders Affoltern a.A. nicht unbedingt gehört. Besser sind die nicht als wir!

Den Rest der ersten Hälfte spielten wir darauf kaum noch 4 gegen 4. Das Schiriduo fiel heute durch eine sehr straffe Regelauslegung auf, die kein Team benachteiligte, aber auch keinem Team wirkliche Vorteile brachte und so nur den Spielfluss (und natürlich die Stimmung auf unserer Bank) beeinträchtigte. Nachdem wir selber 2 heikle Unterzahlsituationen überstanden hatten, erhielten wir kurz vor der Pause selber eine weitere Chance in Überzahl. Wieder war die zweite Linie an der Reihe und wieder konnte sie reüssieren. Bucher eroberte sich hinter dem Goal die Scheibe zurück, spielte Kormann an, der schliesslich im Durcheinander vor dem Tor den Puck über die Linie stochern konnte.

Da Sascha unmittelbar vor dem Pausenpfiff für einen überflüssigen Hacken zurecht einen 2er erhielt und ihm Sele kurz nach Wiederanpfiff auf der Bank unbedingt Gesellschaft leisten musste, waren wir gezwungen unsere Vorsätze für die zweite Hälfte erst einmal zurückzustecken. Affoltern konnte rund eineinhalb Minuten doppelte Überzahl spielen, aber Ivan hielt mehr als einmal mirakulös und uns damit im Spiel. Wir überstanden diese wohl kritischste Situation der Partie unbeschadet.

Es folgten viele weitere Strafen, darunter gleich 2 Disziplinarstrafen wegen Reklamierens gegen Dani und (wen wohl?) Sele. Da es um das Powerplay der Zürcher nicht zum Besten stand, überstanden wir auch diese heisse Phase ohne Gegentreffer und als nach 36 Minuten auch auf der Gegenseite ein 10er fällig war, traf Mettler im Powerplay mit einem sehenswerten Knaller zum 3:2-Führungstreffer. Genial!

Kurz darauf setzte Schober seinem starken persönlichen Auftritt das Krönchen auf und baute die Führung weiter aus, als er eine Hereingabe von Sascha gekonnt verwertete. Damit war das Spiel noch nicht entschieden, aber zumindest stark nach unserem Gusto ausgerichtet.

Aber es wurde noch einmal heiss. Die Jungs aus dem Säuliamt warfen jetzt alles nach vorne, für sie ging es ja auch um alles oder nichts. Sie nahmen sehr viel Risiko und verloren alles: Bucher konnte einen Konter sehenswert abschliessen, indem er den Puck um den heraushechtenden Goalie spielte und im Fallen von hinter der Torlinie einschob. Es stand 5:2 und jetzt war die Partie entschieden.

Mit dem Sieg gelang uns ein weiterer toller Auftritt. Wo bei anderen Teams Einzelspieler den Unterschied ausmachen, ist es bei uns das Kollektiv, welches die Spiele entscheidet. Wenn wir jetzt ENDLICH auch die Emotionen auf der Bank in den Griff kriegen, kann uns dieses im Playoff noch weit bringen!

 

 

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Cafi Holzofe, Wollerau