Nach 50 Minuten weiterhin ungeschlagen

ihcSF Linth III - IHC Freienbach 3:2 n.V.

 

Das Rückspiel gegen die läuferisch starke und technisch äusserst versierte Juniorenabteilung des ihcSF Linth war ein Charaktertest. Nach 5 Spielen und ebenso vielen Siegen (!) in der Stärkeklasse 3 strotzt der IHC Freienbach mittlerweile vor Selbst-vertrauen. Selbstvertrauen allein reicht gegen die Nati-A-Spieler von morgen aber nicht.

Im Wissen, dass es sich heute um eines der wichtigeren Spiele dieser Wintersaison handelt, verwies der Coach in der Garderobe auf diesen Aspekt: "Nur wenn wir unsere Linie halten, konsequent und systemtreu spielen haben wir eine Chance. Die Stürmer dürfen nicht forechecken und müssen mit den Verteidigern hinter der Mittellinie ein enges Viereck bilden!" Beim ersten Aufeinandertreffen vor 6 Wochen hatte uns diese Taktik zum Sieg nach Penaltyschiessen verholfen. Es war ein harter Kampf gewesen, der von jedem alles abverlangt hatte. Die Frage, die sich nun stellte, war, ob unser Kollektiv noch einmal in der Lage war, eine perfekte Leistung zu zeigen. Daher der Charaktertest.

Der ihcSF Linth III trat wild entschlossen auf. Man merkte sofort, dass der Gegner auf Wiedergutmachung aus war. Seine Spieler, allesamt noch Teenagers und nicht grösser als Kormännen, demonstrierten ihr Können von der ersten Minute an. Sie zelebrierten einen Spielaufbau, von dem der IHC Freienbach auch in seinem 12. Vereinsjahr noch nicht einmal zu träumen wagt. Die Scheibe lief ständig. Immer wieder wurde der freie Bub gesucht und gefunden. War keine Anspielstation frei, spielten sie die Scheibe gekonnt zurück in die eigene Zone und bauten ihr Spiel von Neuem auf.

Wir waren absolut chancenlos. Zumindest in dieser Beziehung. Aber in Punkto Einsatzwille und Kampfgeist konnte uns keiner was. Wir spielten von Beginn weg treu unser System. Wie von Oli verlangt, warteten wir tief in der eigenen Zone auf die Angriffe der St. Galler und drängten sie ab nach aussen an die Banden. Dort, im 1 gegen 1 waren sie nicht mehr ganz so überlegen. Wir schafften es regelmässig, sie von der Scheibe zu trennen. Bevor wir allerdings den Konter lancieren, geschweige denn fahren konnten, war der Puck aber meist schon wieder im Besitz des Gegners und eine neue Angriffswelle drohte auf uns zuzurollen. So ging das über das ganze Spiel. In die wirklich gefährliche Zone, in den Slot, kamen die Buben jedoch selten.

Der ihcSF Linth III konnte früh in Führung gehen. Nach einem unserer raren Versuche offensiv etwas zu kreieren, war man zu wenig schnell zurück geeilt, die Zuordnung stimmte nicht 100%-ig und die St. Galler konnten Füglister trocken aus dem Handgelenk bezwingen.

Das frühe Gegentor wollten wir eigentlich verhindern. Auf keinen Fall durfte sich Linth jetzt in einen Rausch spielen und einen zweiten Treffer machen. Unsere Defense war noch mehr gefordert. Und sie war da. Dani, Mettler, Tati und wie sie alle heissen: sensationell! Die Pucks wurden geblockt, abgelenkt und zurückerobert. Die spielerischen Defizite wurden mit doppeltem Einsatz mehr als weggemacht. Und die Stürmer halfen mit. Ausser wenn sich eine Chance bot und sich die Lücke auftat, preschten sie nach vorne. Genau so gelang Bucher nach 10 Minuten der sicherlich glückliche, aber viel umjubelte Ausgleich.

Den St. Gallern gelang vor der Pause wiederum der Führungstreffer. Verdient war er - keine Frage! Aber zu verhindern gewesen wäre er leider auch. Das 1:2 zur Pause unterstrich trotzdem die gute Leistung und unsere Ambitionen auf einen Punktgewinn. Wir waren uns sicher, dass der Ausgleich durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Nicht zu letzt wegen dem Torhüter, da wir auf dieser Position definitiv besser besetzt waren als der Gegner!

Die 2. Halbzeit war ein Abbild der ersten. Wir spielten unser System weiter konsequent durch und trieben die St. Galler langsam zur Verzweiflung. Obwohl viel mehr im Puckbesitz, hatten sie nicht die besseren Chancen. Im Gegenteil: Sele gelang schliesslich 5 Minuten vor Schluss tatsächlich der Ausgleich! Er düpierte im 1 gegen 1 Verteidiger und Goalie, indem er geschickt verzögerte, um durch die Beine seines Gegenspielers zu schiessen. Der Goalie sah dadurch den Puck zu spät und war nicht in der Lage zu reagieren.

Zum Schluss hätte es gar für den Sieg gereicht, weil Bucher noch zwei ganz dicke Möglichkeiten auf dem Stock hatte. Leider konnte er nicht reüssieren. Immerhin durften wir uns aber über die Strafe wegen Beinstellens freuen, die er dabei herausgeholt hatte. Der IHC Freienbach konnte die letzten 2 Minuten im Powerplay spielen. Und vielleicht wäre der Siegtreffer dort gefallen, aber nur wenige Sekunden später musste auch Sele raus. Die Riesenchance für 3 Punkte war mit einem Mal weg. Warum weiss aber nur der Schiri, denn Sele hatte absolut nichts getan!

Und so ging auch dieses Spiel gegen die Junioren vom ihcSF Linth in die Verlängerung. Im ersten Aufeinandertreffen siegreich, fehlte uns am heutigen Sonntagabend aber zusehends die Kraft. Die Strafe gegen Sele lief noch, als der Gegner dem Spiel mit einem schön heraus gespielten Treffer ein Ende setzte.

Es war das Ende einer Partie, die wir natürlich verdient verloren hatten. Aber fast wäre es uns wieder gelungen; Dank einem herausragenden Kollektiv und dem aufopfernden Kampf jedes Einzelnen. Chapeau, meine Herren! Diesen Charaktertest habt ihr mit Bravour bestanden!

 

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Cafi Holzofe, Wollerau